In Wünsdorf (südlich von Berlin) befindet sich der größte ehemalige sowjetische Militärstandort außerhalb der Sowjet Union, heute besser bekannt als die verbotene Stadt Wünsdorf.

Geschichte des Standorts

Die verbotene Stadt Wünsdorf wurde schon im 19. Jahrhundert und im frühen 20. Jahrhundert als Truppenübungsplatz genutzt. Während des zweiten Weltkriegs wurden hier die Bunkeranlagen "Maybach" (1+2) gebaut und durch ein Dorf getarnt. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs musste das gebiet der Roten Armee überlassen werden und wurde zum Sperrgebiet für DDR-Bürger. Ein paar Jahre später wurde auf dem Gebiet dann bis 1994 sowjetische Soldaten stationiert. Das Gelände ist wie ein eigenes, abgeschottetes Dorf gewesen, von welchem täglich ein Zug bis nach Moskau fuhr. In den Höchstzeiten lebten hier 75.000 Menschen. 1994 wurden die Soldaten abgezogen, nach meine Recherchen wurde versucht, ein Konzept zur Wiedereingliederung des Geländes in das Umland zu entwerfen. Jedoch scheiterte es an der Größe des Geländes, sowie finanziellen Mitteln.

Lost Places Fotografie in der verbotenen Stadt Wünsdorf

Auf Grund der Größte der verbotenen Stadt in Wünsdorf habe ich mich dazu entschieden hier nur ein paar Highlight zu zeigen, die mir am interessantesten erscheinen.

Theatersaal

Der Theatersaal - ehemals Turnhalle - war für mich eines der tollsten Motive. Auf den ersten Blick sieht er noch relativ intakt aus. Auf den zweiten Blick fallen aber doch viele Stellen auf, bei denen die Zeit ganze Arbeit geleistet hat.

Backstage vom Theatersaal der verbotenen Stadt
Backstage
Lost Places Theater in Wünsdorf

Fechthalle

Die Fechthalle in der verbotenen Stadt Wünsdorf hat einerseits ein wunderschönes großes Fenster, das der ganzen Halle fast einen märchenhaften Geschmack verleiht. Auf der anderen Seite der Halle gibt es noch eine Bühne.

Lost Places Festsaal der verbotenen Stadt Wünsdorf

Die beiden unteren Bilder stammen aus dem Hauptgebäude mit den beiden Seitenflügeln. Hier waren (vermutlich) vor allem Schlafsäle und Unterkunftszimmer. Daher ist das Gebäude zwar am größten, bietet motivmäßig allerdings nach meinem Empfinden die wenigste Vielfalt.

Treppenhaus
Gang zu den Schlafsälen
Gang zu den Schlafsälen
Sowjetische Wandmalerei in der verbotenen Stadt Wünsdorf
Wandmalerei, vermutlich aus Zeiten der Sowjetunion - das Graffiti unten gehört wohl nicht dazu

Schwimmhalle der verbotenen Stadt Wünsdorf

Das verfallene Schwimmbad ist ein weiteres Highlight in Wünsdorf. Leider ist mittlerweile ein Großteil des Raums gesperrt, so dass nur zwei Stellen zum Fotografieren bereitgestellt werden. Auf den Bogen, den man unten auf de Bild über den Säulen sieht, kommt man durch die Treppe, die an dem Aufgang rechts hinten beginnt. Ich musste erst etwas suchen, bis mir klar war, ob und wie ich dort hochgegangen kann.

Die verbotene Stadt Wünsdorf - das Schwimmbad

Treppe bei den Ochsenaugen

Die verbotene Stadt Wünsdorf bietet auch einige versteckte Motive, wie diese Treppe. Die Treppe macht sich als Motiv einfach wunderbar. Ich hatte sowohl versucht, dieses Foto on unten als auch von oben zu machen. Die Ansicht von unten hat mir schlussendlich aber besser gefallen.

Treppe bei den Ochsenaugen in Wünsdorf

Aussichtsturm auf dem Offizier-Speisesaal

Ein sehr unauffälliges Highlight ist der Turm auf dem Speisesaal der Offiziere. Der Zugang vom Turm ist sehr versteckt. Im Dachstuhl über dem Schwimmbad/Speisesaal der Offiziere befindet sich eine Holztreppe, die an den Dachpfannen zu enden scheint. Von unten ist das alles sehr dunkel und nur zu erahnen. Hier ist eine Abdeckung, die weggeschoben werden muss, um auf den Turm zu gelangen. Ich habe extra nochmal nachgefragt, ob das erlaubt ist :) Ich glaube, außer mir hat auch niemand den Turm entdeckt :D Vom Turm aus ergibt sich einen super Ausblick über das gesamte Gelände.

Licht fällt durch ein kleines Loch im Dachstuhl in der verbotenen Stadt
Licht fällt durch ein kleines Loch im Dachstuhl
Die verbotene Stadt Wünsdorf
Ausblick vom Turm

Fototour durch die verbotene Stadt Wünsdorf - Fazit

Mir hat die Tour und das Gelände grundsätzlich gut gefallen. Meine erste Skepsis, da die Teilnehmeranzahl doch recht hoch war, hat sich relativ schnell gelöst. Da das Gelände wirklich groß ist, verläuft sich alles recht schnell für jede:n ist mehr als genug Zeit pro Motiv vorhanden. Auf Grund der Größe des Geländes würde ich auch empfehlen, den im Vorfeld zugesanten Grundriss auszudrucken und die gewünschten Motive dort zu markieren.

Der ganze Wohnkomplex, besonders die Hilighlights wie das alte Schwimmbad und das Theater sind sehr beeindruckend. Das restliche Gelände besteht großteils aus verfallenen Wohnräumen, dort ist die Motivfindung dann schnell eintönig. Hier hätte ich mir etwas mehr erhofft. Grundsätzlich bin ich mit der Tour sehr zufrieden, vor allem, da im Vorfeld Karten und Lagepläne der Gebäude und Highlights versendet wurden - das Gelände ist wirklich groß!

Der Preis ist für die Dauer und die große des Geländes okay, grundsätzlich aber schon eher höheres Preisniveau für Lost-Planes-Fototouren.

Grundsätzlich würde ich empfehlen, die Tour eher im Frühjahr oder Herbst zu buchen, da durch die Hitze im Hochsommer schnell sehr stickige Luft in den Gebäuden steht. Zumindest ich hatte den Eindruck und habe auch leichte Kopfschmerzen dadurch bekommen.

Wenn dir der Artikel gefallen hat und du dich für Lost-Planes-Fototouren interessierst, schau doch gerne meine Lost-Planes-Projekte in der Kent-School oder im Schloss Bückeburg an :)

Die Website von Go2Know verkauft die Tickets für die Fototour.

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Datum:

6. August 2022

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